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Inhaltsverzeichnis


Fußball ist unser Leben
Ist es Zeit zu rebellieren?
Spiel ohne Grenzen
Terminübersicht






Fußball ist unser Leben,



aber trotzdem können wir in den Halbzeitpausen der deutschen Spiele den verschiedensten politischen Tätigkeiten nachgehen. Seht selbst: Für das Spiel Deutschland - Kroatien am 4. Juli rufen wir zu einem antifaschistischen Autokorso ohne Deutschland-Fahnen nach Remscheid und Solingen auf. Ab 19.00 Uhr treffen wir uns mit Autos vor dem Haus der Gerüstbaufirma Christel Müller in der Burgstr.31 in Solingen. Frau Müller betreibt das Sportstudio des Nazi-Karatelehrers Bernd Schmitt. Nach einer Kundgebung fahren wir weiter zum Landtagsabgeordneten Hans Peter Meinecke ins schöne Remscheid. Meinecke war Leiter des Wuppertaler Staatsschutzes und Haiiptverantwortlicher für das Projekt der Nazikampfsportschule Hak Pao. Vor Meineckes Grundstück werden zwei kleine Fernseher uns über das Fußballspiel informieren. Am Mittwoch den 8. Juli um 20.00 Uhr treffen sich die bergischen Antifaschistlnnen und Sportfreundlnnen zur niederbergischen AntiFa-Karavane. Wir beginnen unter dem Motto "Volxssport statt Golfsport" pünktlich am Loch 7 auf dem Golfplatzlatz Vesper in Sprockhövel mit einem Raufballspiel. Arndt Vesper bitten wir herzlich eine Großleinwand in der Nähe des Lochs 9 aufrustellen. Anschließendend fahren wir mit Autos zum Nazimusik-Verleger Dieter Koch in die Kleinbeckstraße. Nach unseren Informationen finden aufs Kochs Veranda regelmäßig gesellige Fußballrunden im Nazikameradenkreis statt. Spätestens zur Halbzeit wollen wir dort eine Kundgebung veranstalten. Im Anschluß gehts nach Haßlinghausen in die Gevelsbergerstraße 44, wo der ehemalige Wuppertaler Finanzberater Ingignioli einen großen Naziversandhandel aufgebaut hat.


Heraus zur antifaschistischen Stadtranderholung am 4. und 8. Juli


Nachzutragen bleiben noch die verschiedensten Todesfälle in den Reihen der Nazis. Voller Trauer mußten wir das Ableben von Theodor Oberländer, Robert Heitkamp und Dr. Berneud- Kotz aus Cronenberg zur Kenntnis nehmen.
Überrrascht waren wir von der geringen Zahl, die Nazis beim Gysi-Besuch in Wüifrat mobilisieren konnten. Ganze 12 Reps erschienen und wurden im Vor- und Nachfeld von antifaschisfischer Seite behelligt. Am Rande der Demo verlor ein Naziauto seine Fahrertür. Leider konnten zwei Mitglieder der Nazimusikgruppe Notwehr unbehelligt in der Demo rumspringen. Als sie entdeckt wurden, verschwanden sie schnell hinter den Polizeiketten.


P.S.: Im Innenteil ist als Vorgeschmack auf die Zukunftwerkstatt zu sozialen Bewegungen ein Text aus der autonomen Bewegung von 1977 in Italien abgedruckt. Viel Spaß im Sommer an den Grenzen und Waldbühnen überall...







Ist es Zeit zu rebellieren?

(Milano 1977)


Mit dem Erscheinen dieser neuen Circoli belebt sich die Bewegung erst einmal wieder. Die Kampagne für die Selbstreduzierung der Kinokarten und gegen die Aufführung von drittklassigen Filmen in den Vorstadtkinos wird propagiert und praktiziert. Für einige Sonntage reduzieren tausende von Jugeudlichen in den Erstaufführungskinos die Kinokarten selbst auf 500 Lire. Die Propaganda der politischen Preise wird zu einem Trommel-feuer. Die Enteignungsaktionen in den Supermärkten gehen weiter und weiten sich sogar aus, während gleichzeitig bei den Verhandlungen nur der Stadtverwaltung eine Liste von Forderungen, vorgelegt wird, darunter die Forderung nach offizieller Beschlagnahme von leeren Räumen für "centri sociali" und Finanzierung der kulturellen Aktivitäten in den schon besetzten Zentren. Im ganzen Herbst folgt eine Massenmobilisierung auf die andere, während in anderen Städten und Ländern nach dem Mailänder Modell ständig neue Circoli entstehen und sich verbreiten. Die Ausbreitung der Circoli und vor allem ihres Kampfprogramms im ganzen Land drängt zur Einberufung eines "Happenings des jugendlichen Proletariats", das für Fnde November in Mailand in der Universität Statale anberaumt wird. Das Einladungsplakat wird beherrscht von einem riesigen Tomahawk mit dem Slogan: "Wir haben das Kriegsbeil ausgegraben."

Ist es Zeit zu rebellieren ? Ja:

Wir sind von allem enteignet. gepreßt in die schlimmste Sklaverei der Lohnarbeit oder verurteilt, draußen zu bleiben zum Preis der demütigsten materiellen Misere und menschlichen Verfalls.
Unser Leben wird von täglich 8-10 Stunden Ausbeutung aufgesogen: die Freizeit wird nur ein elendes Ghetto auf der verzweifelten Suche nach einem Ausweg. Wir sind gezwungen, uns in dieser Gesellschaft unnütz zu fühlen, einer Gesellschaft, die soziale Beziehungen, menschliche Beziehungen zerstört. Wie können wir nicht alles wollen? Wollen wir Herren unseres Lebens sein, des gegenwärtigen und des zukünftigen? Wollen wir es sein, die über die Erziehung unseres Körpers, der Sinne und des Geistes entscheiden? Wollen wir es sein, die über unsere Arbeit entscheiden, wieviel - was - wie arbeiten?
Deshalb sagen wir, daß wir alles wollen! Deshalb sagen wir, daß es Zeit ist zu rebellieren!
Wir feiern Feste, weil wir uns vergnügen, zusammen sein wollen, wir wollen das Recht auf Leben, Glück und ein anderes Zusammensein durchsetzen.
Wir besetzen Gebäude, weil wir Treffpunkte haben ivollen, um zu diskutieren, Musik und Theater und Entdeckungen zu machen, um einen alternativen Ort zum Familienleben zu haben.
Wir machen Rundgänge, um die Lehrlinge vor der Überausbeutung zu schützen, um das Dealen mit Heroin zu verhindern, um die Faschisten zu vertreiben.
Wir machen Selbstanalysen, um uns besser kennenzulernen und unsere individuellen und persönlichen Problenie kollektiv und politisch anzugehen.
Wir machen Versammlungen über Heroin, weil wir auch mit dem, der spritzt. zusammen eine Alternative des Lebens und nicht des Todes entwickeIn wollen, und um die Faschisten und Mafiosi, die für Geld dealen, zu verjagen.
Wir kämpfen und streiken in den Fabriken, weil wir weniger und besser arbeiten wollen, das heißt mit Macht in den Händen. Dies sind die konkreten Dinge, die unsere Bewegung ausdrückt, das ist unser Wunsch nach Kommunismus, das heißt Brot und Rosen.


Jugendliche gleich Kriminelle.

Die bürgerlichen Zeitungen sagen uns: "Ihr habt keine Lust zu arbeiten, ihr seid drogensüchtig. ihr seid Verbrecher, gewalttätig, mit losen Sitten, junge Hippies und feministische Guerilla." Untersuchen wir eine nach der anderen diese Anklagen.


Geh arbeiten!

So sagt man uns immer, egal, ob wir nun arbeiten oder arbeitslos sind. In der Tat, wir sind mit jenem amerikanischen Arbeiter einverstanden, der in einem Interview sagte: ,,Wenn ich eines morgens mit dem Wunsch zu arbeiten aufstünde. ginge ich sofort zum Psychologen ..". Deshalb existiert das Phänomen des Absentismus und auch des Streiks.
Die Arbeit, abstrakt wie konkret, ist keine schöne Angelegenheit, sie ist nur eine unangenehme Notwendigkeit. Aber auch diese Notwendigkeit wird uns von den Kapitalisten enorm schwer gemacht. Zu arbeiten heißt, schon als Jugendliche beginnen, das Leben unserer Väter zu führen, acht Stunden am Fließband oder im Büro, immer gezwungen, einem Chef gegenüber Rechenschaft abzulegen, mit der Perspektive für uns Jugendliche, das ganze Leben lang unterdrückt und ausgebeutet zu sein.
Wie ist es also möglich, den Wunsch zu haben zu arbeiten? Es braucht viel Anstrengung, und nur die Idee, daß wir es sind, die bestimmen, wie, wieviel und was zu arbeiten ist, könnte zu irgendeinem Resultat führen. Der Aufforderung zu Opfern und dem neuen Entwicklungs- oder Ausbeutungsmodell wird dies gewiß nicht gelingen.
Die Anklage, wir hätten keine Lust zu arbeiten, ist, wenn sie uns von der Bourgeoisie gemacht wird, nur eine große Heuchelei.


Drogenabhängig?

Hier muß man unterscheiden. Wegen der an Heroin sterbenden Jiigendlichen haben wir präzise Anklagen vorzubringen. Der internationale Heroinhandel ist in den Händen der CIA und der großen Mafla (gestützt von der DC). Das Heroin ist ein Produkt des Kapitalismus: Nicht zufällig ist es in den USA am meisten verbreitet, das heißt in der entwickeltesten bürgerlichen Gesellschaft. Die einzige Perspektive, die der Kapitalismus den Jugendlichen zu geben weiß, ist der Tod ,,der Lust zu leben", die Unterordnung, die Selbstzerstörung für den, der sich nicht ,,integriert", oder die imperialistischen Kriege.
In Italien liegt der Drogenhandel in den Händen der Verbindung von Mafla und Faschisten, die eine sehr zynische Methode gefunden haben, das Kapital zu vermehren und den zum Schweigen zu bringen, der individuell rebelliert. Wer ist verantwortlich für den menschlichen, materiellen und kulturellen Verflill der Jugendlichen? Entweder iß die Suppe (Konformismus, Überausbeutung, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit) oder spring aus dem Fenster: Das ist das Gesetz, das sie den Jugendlichen aufzwingen. Welche menschlichen Lebens- und Beziehungswerte bietet die Bourgeoisie an? Die Einsamkeit, die Langeweile, den platten Konsumismus, die soziale Nutzlosigkeit, die Enteignung des sozialen, kulturellen und politischen Lebens des Einzelnen und der Masse!
Wer macht den Körper der Frau, die persönlichen Beziehungen zu Waren? Wer hat eine Gesellschaft mit Millionen von Drogenabhängigen geschaffen, die abhängig sind von Psychopharmaka, um nach acht Stunden Ausbeutung einzuschlafen (Tranquilizer); abhängig von Psychopharmaka, um Energie zur Arbeit zu haben (die Aufputschmittel, der Kaffee); abhängig von Tabak, um die nervösen täglichen Spannungen in den gesellschaftlichen und menschlichen Beziehungen abzubauen; abhängig vom Fernsehen; abhängig vom Alkohol (wenn du trinkst, denkst du nicht, trink und es geizt vorbei)? Versuchen wir, uns Mailand einen Monat ohne diese Drogen vorzustellen ... - und all dies für die Profitgesellscliaft.
Die Anklage, wir seien drogenabhängig, bezieht sich auf die unschädlichen und angenehmen Haschischzigaretten oder Haschischtee, die das Gespräch fördern und "hemmungslos" machen wie ein Liter Barbera (Rotwein), ist ein Spiel und "berührt" uns deshalb nicht.


Verbrecher?

Wer ohne Arbeit ist, wer mit dein Geld izidit auskommt, weil es zu wenig ist, wer diese Suppe nicht akzeptiert, die Suppe der Sklaverei der Lohnarbeit, und wer nicht die Kraft hat, sich gegen die verschiedenen Verautwortlichen kollektiv und politisch zu organisieren, wer, um sich als jemand zu fühlen, nur stehlen oder Drogeh nehmen kann, bei dein ist es möglich, daß er eine individuelle Lösung sucht und in die sogenannte "Delinquenz" abrutscht. Aber das Terrain dieser Wahl, oft aufgezwungen, hat die Bourgeoisie vorgegeben und durchgesetzt. die Proletarier haben es nicht gewählt. Die Jugeudlichen, die wegen Taschendiebstählen, kleiner Mengen an Drogen oder Diebstahl im Knast sitzen, sind keine Kriminellen. Kriminelle sind wie immer nur die Kapitalisten.


Gewalttätig?

Sind wir gewalttätig? Ja, wir haben in uns all die Gewalt, die ihr uns täglich angetan habt und antut. Wir haben die Erinnerung an die von den Faschisten und der Polizei erschossenen Genossen, von den jugendlichen Herointoten, die kaltblütig erschossen worden sind, weil sie einen kleinen Diebstahl begangen hatten. Aber für uns ist die Gewalt höchstens ein Instrument, sie ist nicht das Wesen: Wir sind friedlich, weil wir leben wollen. Aber wir sind nicht pazfistisch. da wir die Macht und ihre Anwendung durch die Bourgeoisie kennengelernt haben.


Organisieren wir uns.

Wir schlagen den Jugendlichen nur vor, sich zu organisieren, die Bars and Küchen zu verlassen und 10, 100, 1.000 Jugendzentren zu machen; 10, 100, 1.000 Feste; 10, 100, 1.000 Theateraufführungen auf den Straßelz; 10, 100, 1.000 Momezite der Seibstanalyse, 10, 100, 1.000 Wohzzungen und Gebäzide zu besetzen, 10. 100, 1.000 Rundgänge ilz den Viertel. Organisieren wir uns, um unsere Gegenwart und unsere Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen.


Feste.

Die Feste sind wie das Theater wichtige Momente der Kommunikation wenn man den Wunsch hat, etwas zu wermitteln. Die Jugendbewegung in Mailand ist gewachsen und hat gerade in den Festen Momente der Einheit gefunden. Feste, die keine partielle alternative Nutzung der Freizeit sein wollen (das heißt, die keine Methode, um das Ghetto und die Ausgrenzung ein'wenig rosa zu machen); Feste, die keine indirekte Methode, als nicht instrumentell sein dürfen, um Versammlungen mit der Logik der roten Kirche und dem linken Katechismus abzuhalten. Das Fest, vor allem wenn die Niederlage deines Feindes gefeiert wird, ist heute ein politischer Faktor, um das Politische persönlich undd das Persönliche politisch zu machen. Das Fest ist die Siegesfeier über den, der dich niederdrückt, Kapitalist oder Natur. Das Frühlingsfest war die Feier der Niederlage des Winters.
Die Feste sind heute Momente des Sieges über die Einsamkeit und die Langeweile, zu denen dich die Bourgeoisie zwilzgt. Sie sind ein Moment der Kommmunikation, des Kennenlernens, wo du viele menschliche Wesen siehst und kennenlernst.
Und die Feste sind auch ein Montent der Auseinandersetzung im persönlichen Bereich, weil sie heute ein Moment der Erprobung menschlichlicher Beziehuzzgen, Verhaltensweisen und der Kultur der Jugendlichen sind.
In den Festen drücken wir heute unser Bedürfnis nach dem Neuen aus: Die Feste sind ein wichtiges Moment der Kräftesammlung - nutzen wir es aus. Die Kapisten Itaben uns in das Ghetto der Freizeit verbannt: Wir dagegen wollen uns der Freizeit bemächtigen, um sie gegen die besetzte Zeit und in der besetzten Zeit einzusetzen.


Le ronde (Die Rundgänge).

Die Überwachungrundgänge stellen einen wichtigen Qualitätsprung in der Jugenbewegung dar. Während der aktuellen Wahlkampfkampagne ist eine Ausweitung der faschistischen Provokatioizen vorauszusehen. Wenn sie ein Klima des Terrors schaffen wollen (Attentate, Brandstifungen, Messerstechereien), wenn sie auf nationaler Ebene wiederholen, was Sie in der Vergangenheit in Savona gemacht haben, werden sie uns vorbereitet finden, ihnen die Antwort geben, die sie verdienen.

Die permanante Überwachung, der Schutz, die Rundgänge, die die Viertel - genau wie die Fabrik - kontrollieren und verteidigen, sind eine Aufgabe, zu der die Jugendlichen heute aufgerufen sind. Die Rundgänge sind notwendig als antifaschistische Überwachung und gegen die Wahlkampagne der MSI, aber sie sind auch notwendig, um das Programm, die von uns ausgedrückten Bedürfnisse zu praktizieren.
La ronda, um die kleinen und großen Kapitalisten politisch anzuklagen, die Lehrlinge und Minderjährige ohne Arbeitsbeitsvertrag ausbeuten (in Cinisello sind ungefähr 30 Jugendliche vor ein Friseurgeschläf gegengen, so zwei Lehrlinge gezwungen worden sind, Überstunden zu machen, und sie haben bei der Chefin die Rechte der Jugendlichen durchgesetzt; le ronde, die Arbeitsplätze auftreiben und die Eintstellung Arbeitsloser durchsetzen; le ronde, die in Sachen Schwararbeit und prekärer Arbeit ermitteln; le ronde, die die Plätze übenwachen, die Orte, wo mit Heroin gehandelt wird; le ronde, die Überstunden verhindern; le ronde, die Gebäude und Wohnungen requirieren, und sie wohnungssuchenden Jugendlichen übergeben; le ronde, die die Symbole und Verantwortlichen treffen, die menschliche Beziehungen und den Körper der Frau (zum Beispiel in Striptease-Shows) zu Waren machen; le ronde, die rückständige Familien daran hindern, Mädchen und Jungen in der Wohnung einzuschließen; le ronde, die Wandmalereien, Aufschiften an den Mauern machen, die die Wahlplakate der DC korregieren, die Begegnungen mit den Leuten auf der Straße improvisieren (durch Straßentheater zum Beispiel) ...


Die Kostenliste.

Unsere Bedürfnisse in dieser Gesellschaft haben ihren Preis, den man mit Geld bezahlen muß: in ein anständiges Kino gehen, sich in und außerhalb der Stadt bewegen können. nicht von der Familie abhängig sein, eine Wohnung finden, Musik, Wein, schöne Dinge haben.
Wer arbeitslos ist, ist gezwungen, seine Bedürfnisse zu reduzieren. Deshalb: wir wollen alle arbeiten, aber wenig und nachdem wir auf der Schule gewesen sind ...
Wir sagen den JugendIichen, daß wir uns organisieren, kollektiv Arbeitsplätze suchen und die eigene Anzstellung bei bei Kapitalisten durchsetzen müssen, die Überstunden machen lassen, die den Einstellungsstop nicht aufheben und den turn-over nicht ersetzen.
Wir wollen die Abschaffung der der Schwarzarbeit, der unsicheren Arbeit ohne Arbeitsverträge. Es ist unanständig, daß Minderjährige gezwungen sind, sich ausbeuten zu lassen.
Wir wollen Landwirschaftsabkommen, um in den Süden, aufs Land, in die durch erzwungene Emigration etvölkerten Zonen zurückzukehren. Wir wollen eine staatliche Finanzierung, um die Landwirtschaft zu industrialisieren, um Tausende von modernen landwirtschaftlichen Kommunen aufzubauen.

Wir wollen die Beschlagnahmung von Geb&aum;uden und Wohnungen, wo wir uns treffen und ein zur Familie alternatives Gemeinschaftsleben ausprobieren können, um gemeinsam Musik zu machen, zu diskutieren, uns kennenzulernen.
Wir wollen ein Gesetz? Ein Gesetz? Ja, ein Gesetz, das den Gebrauch und den Besitz leichter Drogen liberalisiert und unter die Kontrolle eines staatlichen Monopols stellt (wie beim Tabak) und das verhindert, daß die jugendlichen Opfer des Heroins im Knast enden, aber ganz dringend brauchen wir effektive Gesundheitsstrukuren.
Wir wollen Grün und daß außer dem 1. Mai auch der erste Frühlingstag ein nationaler Feiertag ist, weil uns die Natur gefällt, die Tiere, die Berge natürlich, wenn es uns gelingt, sie zu beherrschen. Die Natur muß im Dienste des Menschen und nicht im Dienste des Proflts stehen. Aufgrund des Profitgesetzes verschmutzen die Kapitalisten die Luft. das Wasser, die Nahrungsmittel, die Umgebung, den Körper und den Geist der Arbeiter.






Spiel ohne Grenzen


Ziel des Sommercamps ist, das Grenzregime am Rande der EU- und Schengenstaaten mit vielfältigen Aktivitäten, wenn nicht insWanken, so zumindest zur Sprache zu bringen. Vorbereitet werden derzeit Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksame Interventionen; spontane Aktionen, die nicht zuletzt die Aufmerksamkeit der Grenzschutzeinheiten auf.sich ziehen und den reibungslose Ablauf der Kontrollen tangieren; inhaltlicheAuseinandersetzung und Erfahrungsaustausch in Workshops und Arbeitsgruppen sowie ein umfangreiches Programm mit Raves, Parties und Konzerten. In der Vorbereitungsphase haben sich die beteiligten Gruppen auf eine Doppelstrategie geeinigt: Einerseits soll versucht werden, der in der Grenzregion lebenden Bevölkerung einen anderen Blickwinkel anzubieten, also Informationen zugänglich zu machen und zu verbreiten, die dem Gerede über "Illegale", über vermeintiiche Grenzkriminalität, über die angebliche Bedrohung durch "Füchtiingsfluten" entgegenwirken sollen. Neben Informationsabenden, Open-Air-Filmvorführungen und Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Camps ist vor allem eine Zeitung in hoherAuflage geplant, in der Erlebnisberichte von Migrantinnen dokumentiert werden und die Praktiken des Menschenjagdvereins "Bundesgrenzschutz" dargestellt werden.
Andererseits soll es Aktionen unterschiedlichster Art, geben, die unmißverständlich unsere Ablehnung der Menschenjagd deutlich machen, die irritieren oder auch provozieren sollen, indem das Denunziationsbündnis von BGS und Teilen der Bevölkerung angesprochen und gestört werden soll. Die Aktionstage der Campwoche stehen jeweils unter einem Motto, zu dem dann auch mindestens eine öffentliche Aktion stattfinden soll. Diese Struktur soll Anhaltspunkte für die anreisenden Gruppen geben, in diesem Rahmen oder darüberhinaus eigene Überlegungen zu kleineren und dezentralen Aktionen anzustellen oder sich über weitere, auch unangekündigte Initiativen Gedanken zu machen.



Freitag bis Sonntag, 24. bis 26. Juli:
lnternationaler Rave unter dem Motto: "borderline", organisiert von ,,Radical Rave" aus Berlin.
Donnerstag, 30.7:
Antifaschistischer Aktionstag! Demonstrationen und Aktionen gegen örtliche faschistische Strukturen. Thematisiert wird auch die Duldung und Unterstützung durch Teile der Bevölkerung, sowie Parteien und Behörden.
Montag, 27. Juli:
"Sight-Seeing-Tour" mit Lautsprecher- und Musikwägen durch Rothenburg, Görlitz und Umgebung. Breite Verteilung der Camp-Zeitung.
Freitag, 31.7:
"Gegen die Menschenjäger vom BGS!" Kundgebung vor oder Blockaden der BGS-Station, des Hubschrauberlandeplatzes bzw. der sächsischen Polizeischule in Rothenburg.
Dienstag, 28. Juli:
"Für Fluchthilfen! Gegen Denunziantentum und Schlepperhetze!" Öffentliche Denkmalaufstellung "Für die unbekannten Fluchthelferlnnen". Offene AbendveranstaItung in Görlitz.
Samstag, 1.8:
Großes Finale unter dem Motto ,,Spiel ohne Grenzen!" - Regatta auf der Neiße und weitere Aktivitäten unmittelbar auf der Grenzlinie.
Mittwoch, 29. Juli:
"Gegen die Grenzjustiz!" Kundgebung vor dem zuständigen Gericht für die TaxifahrerInnen-Prozesse, anschließend ein ,,Knastbeben" mit Musik und Reden vor dem Gefängnis in Görlitz.








7.7.98 Dienstag

21.00 AZ Orga-Treffen


9.7.98 Donnerstag

19.00 Infobüro Nicaragua Freidrich Eberstr. 141b (Hinterhof) Chiapas: Zum aktuellen Stand der Auseinandersetzungen im Südosten Mexikos berichtet eine unerwünschte Augenzeugin. Veranstaltung mit Marion Ladich, die im Mai mit einer Gruppe internationaler MenschenrechtsbeobachterInnen aus Mexiko ausgewiesen wurde.

20.00 AZ

Offenes AntiFa-Treffen


11.7.98, Samstag

20.00 AZ Gay Day


14.7.98, Dienstag

21.00 AZ
Wuppstock -Treffen für alle die helfen u. mitvorbereiten wollen 15.6.98, Mittwoch

20.00 AZ Informationsveranstaltung zum antirassistischen Grenzcamp in Görlitz vom 24.7-2.8.98 mit Berichten vom FrauenLesbencamp und dem Film: "Ausgrenzen-Abschieben"
- Hintergründe zum Grenzregime an der der deutschen Ostgrenze.


18.7.98, Samstag

20.00 AZ
Doomsday -schwarze Musik
Kneipe


24.7.98, Freitag

0.00 Grenze bei Görlitz
Start des antirassistischen Grenzcamps mit einer mehrtägigen Techno-Radical-Rave Party

28.7.98, Dienstag

20.00 AZ
Frauen-Lesben Cafe mit einer Videonacht.


31.7.98, Freitag
mittags im Az
Zentrales Wuppstock-Kochen, Einpacken und Vorbereiten


1.8/2.8.98, Wuppsamstag

14.00 Waldbühne Hardt mit Muff Potter, Graue Zellen, Craving, Steaknife und But alive!!!


2.8.98, Wuppsamstag

14.00 Waldbühne Hardt
Wuppstock mit B", Mr.Review, the beer

8.8.98, Samstag

21.00 AZ Gay Day


13.8.98, Donnerstag

20.00 AZ Offenes AntiFa-Treffen


15.8.98, Samstag

20.00 AZ
Doonis-Day schwarze Kneipe!


25.8..98, Dienstag
20.00 Az FrauenLesben-Kneipe


28.8.98, Freitag

20.00 AZ
Konzert mit Stack, Enfold, Cole Quintet, June's Tragic Drive


29.8.98, Freitag

20.00 AZ
Hardcore- Konzert mit dem Bürgermeister von Rade? und Profan





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Falls Ihr Anregungen, Kritik usw. habt, dann schreibt an: azwuppertal@as-if.com
Stand: 9.7.1998