Zahlt! Entschädigungen füer alle Zwangsarbeiter sofort!
Zahlt!
Entschädigungen für alle ZwangsarbeiterInnen sofort!
Kundgebung und Aktionstag am 16. November 17.00 Uhr in Bonn, Münsterplatz
(wenn die Verhandlungen verschoben werden, verschieben wir auch...)
Der über 5o Jahre währende Kampf der ZwangsarbeiterInnen um
Entschädigungen geht am 16./17. November in die nächste Runde.
Die Angst vor Sammelklagen und die Sorge um wirtschaftliche Einbußen
auf dem us-amerikanischen Markt, brachten die deutsche Industrie so in die
Defensive, daß sie sich auf Verhandlungen über Entschädigungen
für Zwangsarbeit einlassen mußte. Die heutigen Großkonzerne wie
Daimler-Benz, VW, Siemens, Deutsche Bank oder Bayer als Nachfolgefirma der
IG-Farben haben ebenso wie Junker und Kommunen von der Zwangsarbeit von mehr als12 Millionen Menschen profitiert. Heute leben noch ca. 2-3 Millionen von ihnen. Die bisher von der Industrie und der Bundesregierung angebotene
Entschädigungssumme von 6 Milliarden (das wäre pro Person ca. 2.400,-
DM.) wurde von den Verbänden der ZwangsarbeiterInnen und ihren
Anwälten als unwürdiges Angebot zurückgewiesen. Die Zeit läuft,
und wenn es nicht bald zu einem Abschluß der Verhandlungen kommt, werden viele der hochbetagten ZwangsarbeiterInnen nicht mehr in den Genuß der
Entschädigungszahlungen kommen können.
Neben eigenen praktischen Beiträgen gegen die Profiteure der Sklavenarbeit ist
jetzt die Solidarität mit den Überlebenden gefordert.
"Notfalls verhandeln wir mit dem Teufel" (Kurt Goldstein vom Intern.
Auschwitz -Komitee)
Nachdrücklich weisen wir die aktuellen Versuche von Otto Graf Lambsdorff
zurück, die ZwangsarbeiterInnen in der Landwirtschaft von
Entschädigungszahlungen auszuschließen.
"Die Beschäftigung von Ostarbeitern in der deutschen Landwirtschaft
ist eine natürliche historische Erscheinung. Sie haben schon immer so
gearbeitet und tun dies sogar heute." (Lambsdorff, FR 27.10.99)
Nach einer Notiz von Martin Bormann sah das Hitler ähnlich:
"Der Pole sei geradezu zu niedriger Arbeit geboren (...) Man könne in
den Slawen nichts anderes hineinlegen, als was er von Natur aus sei.. (...)
Das Generalgouvernement sei eine polnische Reservation, ein großes polnisches
Arbeitslager, eine Ausleihzentrale für ungelernte Arbeiter."
(Aktenvermerk Martin Bormann vom 2.10.1940):
Schröders Sonderbeauftragter Lambsdorff hat die richtigen Qualifikationen.
Seit Jahren ist er anerkannter Verbindungsmann zwischen den Interessen von
Industrie und Regierung. In den 50er Jahren unterstützte er Nazi-Kriegsverbecherund setzte sich für deren politischen Rehabilitierung ein. Mit dieser Geschichtetritt er als Verhandlungsführer den ZwangsarbeiterInnen gegenüber.
Seine persönliche Skrupellosigkeit geht so weit, bestimmen zu wollen was
Zwangsarbeit ist, und wer anspruchsberechtigt sein soll. Das entspricht den
Interessen von Staat und Industrie, die nach jahrzehntelanger Blockade der
Forderungen der ZwangsarbeiterInnen jetzt um jede Mark feilschen wollen.
Wir rufen auf, zu den Entschädigungs-Verhandlungen nach Bonn zu kommen und
die ZwangsarbeiterInnen mit ihren gerechten Forderungen nicht alleine zu
lassen.
Kontakt: Zahlt! c/o InfoladenWuppertal, Tel./FAX: 0202/311790 oder
http://lambsdorff.webjump.com
Hinweis: 16.11.99 20.00 Uhr Veranstaltung in der Universität in Bonn,
Mensa Nassestr.
"Notfalls mit dem Teufel" Otto Graf Lambsdorff und die ZwangsarbeiterInnen.