Brandanschlag auf L 418-Baustelle Zwei Baumaschinen beschädigt 1 Bekennerbrief mit Parallelen zur Westinghouse-Bombe Wieder ein Anschlag aus der Chaoten-Szene: Gestern morgen um 4 Uhr explodierten auf der L 418-Baustelle an der Mahnerberger Straße zwei Brandsätze die an Baumaschinen befestigt waren. Der angerichetete Sachschaden beträgt rund 100 000 Mark. Ans Tatort wurden Fotokopien eines Bakennerbriefes vorgefunden. "Wir haben heute mit vier Zeitzünderbrandsätzen Baufahrzeuge angegriffen," beginnen die Bekennerbriefe, die an der Baustelle für den Durchstich der L418 unter der Mahner Straße aufgefunden wurden. Offenbar sind die Täter gentiirt worden; wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, daß zu so früher Morgenstunde schon Arbeiter auf der Baustelle waren. Jedenfalls explodierten nur zwei Brandsätze. Die beiden weiteren angekündigten konnten trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Ex- perten des Landeskriminalamtes wurden von der Wuppertaler Kripo sogleich eingeschaltet. Bauarbeiter hatten zwar Personen beobachtet, aber den Ernst der Lage erst erfaßt, als die zwei schweren Baumaschinen einer niederländischen Firma in Flammen stenden. Nach vergeblichen Löschversuchen war nicht mehr viel zu retten, als die Feuerwehr eintraf. Die Geräte waren besonders im Motorenbereich schwer beschädigt. Die Attentäter hatten an den Maschinen Schilder befestigt, die vor der Explosionsgefahr warnten, um Personenschaden abzuwenden, wie im Beken- nerbrief betont wurde. Der Brief bat sowohl äußerlich als auch in den Formulierungen starke Ähnlichkeiten mit dem Schreiben, das nach der Explosion am Deutschen Ring vergangene Woche bei der WZ eingegangen war. Wortwörtlich wiederholt wird die Forderung nach Zusammenlegung der BAF-Gefangenen. Der Name einer verantwortlichen Organisation wurde jedoch nicht genannt. Frank Hänschen Da lachte 1986 nicht nur der Feuerwehrmann... L 418 nie und nimmer! --------------------------------------------------------------------- 0-Ton Klaus Koehler, Polizeipräsident zu Wuppertal: Andererseits muß man sagen, ham wir es hier in Wuppertal, grade in Wuppertal mit einem sehr selbstbewußten Bürgertum zu tun. Man muß ja bedenken, daß das Wuppertaler Bürgertum letzten Endes nie so richtig unmittelbar einen König und einen Bischof über sich hatte und sich dadurch also relativ frei und selbstbewußt entwickeln konnte. Es ist kein Zufall, daß es in dieser Stadt angeblich bis zu 140 Sekten geben soll. Und das andere Moment ist das soziale Engagement. Ist nämlich auch kein Zufall, daß aus dieser Stadt ein Mann wie Friedrich Engels kommt. Das merken wir heute noch besonders deutlich in der Zahl der Demonstrationen. Da liegen wir weit über dem Landesdurchschnitt. Man geht hier sehr schnell auf die Straße. Ein besonderer Höhepunkt war sicherlich die Zeit 1990/1991, also die Zeit der Golfkrise und des Golfkrieges, als wir hier absolute Spitzenwerte an Demonstrationen erlebten. Nicht von ungefähr hat sich grade hier in Wuppertal eine sehr starke autonome Gruppe angesiedelt, die seit vielen Jahren, ja, "die Unregierbaren", die doch zu vielen politischen Themen doch recht kritische Standpunkte vertreten, die sich dann auch manifestieren in entsprechendem äußeren Verhalten, wie demonstrativem Verhalten. Nun, in den achtziger Jahren ham wir doch wiederholt eine Menge von Anschlägen gehabt ehm auf die verschiedenen staatiichen Einrichtungen, auf Gerichte, auf's Grundbuchamt, auf's Kreiswehrersatzamf, Arbeitsamt, auf bestimmte große Firmen, Deutsche Bank, mit Farbschmierereien, aber auch gravierendere Taten. Da mußte die Polizei doch sehr wachsam sein. Leider, leider, und das ist noch gar nichtso lange her, am 1. Mai 1994, bei dieser Kundgebung, die die Autonomen da immer neben der großen Gewerkschaftsveranstaltung und bewußt abgesetzt von ihr, ehm ehm machen, da isses zu einem sehr unerfreulichen Übergriff auf einen Zivilwagen der Polizei gekommen, der von einer Gruppe von zehn oder zwölf Vermummten böse zusammengeschlagen worden ist. In dem Wagen saßen zwei Beamte, zwei Beamte in Zivil, vom Staatsschutz, die da in ganz konkreter Gefahr waren. Und da haben wir dann auch durchaus manchmal unsre Schwierigkeiten, aber ich würde sagen, in den vergangnen Jahren haben wir doch die Dinge immer wieder im Griff behalten. Ich würde sagen, verglichen mit Kreuzberg und Hamburg, ist Wuppertal dann doch noch die friedlichste Stadt, auch auf diesem Sektor. Aber die Gefahr besteht nach wie vor, daß das wieder aufflammt. Aber darauf sind wir gewappnet. Also außerdem haben wir es hier in Wuppertal doch mit einer recht "qualitätvollen" organisierten Kriminalität zu tun, und das schon seit geraumer Zeit. Die Elberfelder Mafla zum Beispiel. Wie ja überhaupt, sag ich mal, Elberfeld halte ich für krabätziger als Barmen, ja. Ich beob- achte in all den Jahren, daß wir doch meistens in Elberfeld eine sehr viel virulentere Szene hatten als in Barmen. Nicht nur im Demonstrationsgeschehen, wo in der Nordstadt ja diese ganzen autonomen Gruppen sitzen, die da wohnen, sondern auch in der Rauschgiftszene, wenn ich da an den Döppersberg denke. Das in einigermaßen Bahnen zu halten, ist uns bisher nicht sehr gut geglückt, da müssen wir noch manche Schüppe nachlegen. --------------------------------------------------------------- Ein Kurzfazit zum Grenzcamp '99 in Zittau Hach den anfänglichen Schwierigkeiten konnten wir dann sonntags endlich mit dem eigentlichen Camp beginnen. Kurt zur Geschichte: der gepachtete Platz wurde uns aus Landschaftsschutzgründen verwehrt - ihnen wäre aber auch jeder andere Grund Recht gewesen - wir erhielten dann doch einen Platz, der unseren Bedürfnissen letztendlich viel mehr entsprach. Dieser Platz lag direkt an dcr Hauptverbindungsstraße nach Görlitz, wir waren dadurch ständig Sichtbar und präsent, die Neißegrenze lag 3 Minuten von uns weg und wir konnten Zittau auch zu Fuß "erobern" - Die Maßnahmen, die die Stadt und alle die vor Ort was zu sagen haben, gegen uns unternahmen, erwiesen sich letztendlich als Eigentor. Der Anläng gestaltete sich aber auch deswegen schwierig, weil es zwei sich an dem Punkt widersprechende Politikansätze gab: die einen wollten einen Platz besetzen und somit die Besetzung an sich auch schon zum Politikum machen, die anderen wollten die Problematik Grenze-Flucht-Migration-Rassismus wie geplant im Vordergrund haben und brauchten dafür einen Platz als Ausgangsbasis. Die Mehrheit war für letzteres, der Findungsprozeß war jedoch recht nervenaufreibend. Über die Woche waren dann so ca. 500-600 Menschen durchschnittlich auf dem Cainp, was erfreulich viel war. Die Zusammensetzung sehr heterogen, wesentlich verschiedener als beim letzten Camp, selbst etliche Zittauerinnen ließen sich blicken bzw. kamen sogar mit Zelt an. Das Camp war Tagesgespräch in der Umgebung und auch in der örtlichen Medienlandschaft waren wir Thema. Uberregional gab es kaum Interesse: es gab weder Tode noch Verletzte, noch Krawalle, Störung des Alltags durch Phantasie, Provokation, Präsenz und Diskussionen hat offensichtlich wenig Informationswert. Einzig die freien Radios, die es zahlreicher gibt als ich dachte und unsere unermüdlichen Computerfreaks, die täglich versuchten das Internet mit dem Neuesten zu beglücken und unser Campradio, ermöglichte Interessierten sich zu informieren und etliche kamen deswegen während des Camus auch noch später hinzu. Zu den vielfach gelaufenen Aktionen und Aktivitäten wird es bestimmt noch ausführliche Berichte geben. Ich will nur noch kurz einiges aufgreifen wie z. B. die Binnenstruktur: Geplant war eigentlich neben dem täglichenn großen Plenum eine Delistruktur, die wurde jedoch anfangs von einigen wirksam boykottiert, so daß sie erst Anfang der Woche aufgebaut wurde. Wir haben alle keine Übung mehr (in Bewegungszeiten war das anders, aber das ist nun mal leider schon lange her) mit sovielen Menschen zu planen, zu kommunizieren, zu entscheiden und das alles im Konsensprinzip! Eine funktionierende Delistruktur braucht natürlich auch eine funktionierende Basis, sprich Gruppen, die sich verstehen und streiten können, auch das ist in unserer linksradikalen Landschaft nur noch rudimentär vorhanden. Selbst von unserem Vorbereitungskreis, der eigentlich aus 21 Städten bestand, war auf dem Camp kaum noch was zu sehen. Erst ab Mitte des Camps gab es endlich eine angenehmere Kommunikation über das sog. Deliplenum und auch die Großplenas mit mehreren Hundert Leuten waren nicht nur Tummelplatz für einfach mal ins Plenum eingeworfener Gedanken. Ich fand diese 9 Tage in der Beziehung ein unglaublich spannendes Experimentierfeld, auch wenn ich zweimal vor lauter Genervtheit kurz vor der Abreise stand. Die Analyse der abgelaufenen Prozesse bedarf jedenfalls einer besonderen Auswertung. Einen großen Kritikpunkt muß ich allerdings noch loswerden: die erste Hälfte des Camps war geprägt von großem konsumistischen Verhaltens. Eigenverantwortung in einer Selbstverständlichkeit scheint außer Mode gekommen zu sein, der gesellschaftliche mainstream hat auch vor "uns" nicht Halt gemacht. Eigentlich sind wir doch immer so großartig in unsrer politischen Analyse, die da heißt, wir sind nicht nur Opfer, sondern können die Entwicklung durchaus auch selbst mit in die Hand nehmen. Wir als Vorbereitungsgruppe wollten lediglich den Rahmen und die Mobilisierung stellen, die inhaltliche und praktische Gestaltung des Camps lag in den Händen aller. Einzige Ausnahme war die hervorragende Vokü aus dem Wendland (an dieser Stelle nochmals viel LOB und ANERKENNUNG), die Mithilfe hierbei funktionierte vorbildlich. Mehr politische Debatten und auch strategischere Perspektivdiskussionen waren im Vorfeld mehr erhofft gewesen. Es liefen einige parallel dazu, der Schwerpunkt war aber auch dieses Jahr eindeutig die politische Aktion nach außen. Schade auch, mit so vielen verschiedenen Menschen wäre es auch eine gute Chance gewesen, strategisch ein paar Zentimeter weiterzukommen, andererseits hatte der Autonomiekongreß 1995 mit 2000 TeilnehmerInnen, der als solches gedacht war, die erwünschten Zentimeter auch nicht gebracht. Meine Einschätzung ist die, daß es uns in so bewegungsarmen und ohnmachtsgefüllten Zeiten mehr bringt, wenn wir (damit meine ich durchaus diese heterogene Mischung, wie sie im Camp war) uns gebündelter auf wenige Regionen und/oder Ereignisse konzentrieren, diese nach innen als Experimentierfeld begreifen, wo wir uns in der praktischen Umsetzung unserer schwammig formulierten Utopien üben und nach außen zumindest in kleinsten Schritten in puncto Gegenmacht bewegen. Zittau hatte zumindest gezeigt, daß wir eine braune und stockkonservative Gegend durcheinanderwirbeln können, den Jugendlichen vor Ort die Erfahrung ermöglichten, daß es auch nazifreie Tage gibt, bzw. zu zeigen, daß es geht, die einzuschüchtern. Ein weiteres Ansinnen war, Andersdenkende zu unterstützen. Durch die praktische Zusammenarbeit mit den Flüchtlingen vor Ort gründete sich nun eine Initiative, die die Fordefling nach Schließung des Flüchtlingsheims, unterstützt. Mehr Aufhau und Zusammenarbeit war, glaube ich, auch nicht möglich, weil wir im Vorfeld sehr ignorant und undifferenziert mit den örtlichen Gegebenheiten umgingen. Für ein nächstes Mal - wo auch immer - erhoffe ich mir einen Lernprozeß unsererseits. Die 9 Tage und die ganze Vorbereitungszeit wollte ich in keinster Weise missen - im Gegenteil, trotz Nerv und Totalerschöpfung habe ich aufgetankt - auch wenn sich das jetzt pathetisch anhört - anyway! Eine vom Z.E.LT.P.L.A..T.Z.K.O.M.I.T.T.E.E. ----------------------------------------------------------------- Die BAW und Homer's Illias Wir haben heute in den frühen Morgenstunden am Dienstag, den 6. Juli 1999.... Nein' Nein, nicht was ihr denkt! ...Besuch gehabt! Auf Beschluß der Bundesanwaltschaft wurden in Berlin 4 Wohnungen und eine Arbeitsstelle, in Hamburg eine Wohnung. in Bremen ein gesamtes Haus mit Wohnung und Arbeitsstelle, und im Wendland 5 Wohnungen durchsucht. Die Vorwürfe der BAW lauten auf Bildung einer terroristischen Vereinigung nach 129a (igitt), die im Oktober '96 und Februar '97 Hakenkrallenanschläge auf die Deutsche Bahn verübt haben soll. Als Dreingabe sollen einige von uns sich gegen die "Ausrichtung von Olympischen Spielen in Berlin im Auti-Olympia-Komitee (AOK) verschrieben haben". Bei den gesamten Durchsuchungen fanden rund 100 BeamtInnen des BKA aus Bonn Verwendung. Anschließend wurde ein Teil der Beschuldigten zur Herausgabe von DNA-Proben (Speichel) genötigt. "Chef, wie schreibt man denn mauspäd?" In Berlin drangen vermummte SEK-Beamte mit Stahlhelm und gezogenem Revolver in die Wohungen ein Ein Mensch wurde von der Arbeit "verbracht". Der weitere Ablauf bestand drin, daß in Berlin rund 30 BKA-Beamte mit Unterstützung des Berliner LKA die Wohnungen vom Keller bis zum Dach' sowie die Autos der Beschuldigten und Betroffenen durchsuchten und in fürchterliche Unordnung versetzten. Gesucht wurden laut Durchsuchungsbeschluß - Hakenkrallen "insbesonere Baustahl" - Werkzeuge "zum biegen von Stahl" - Plastikrohre - Schraubstöcke - Angelschnurrollen Schraubstöcke und Werkzeuge wurden u.a. in einem sympathischen Kreuzberger Taxibetrieb entwendet. Auf nahezu fetischistisches Interesse (Chef, da is ja noch'n Laptop) stießen alle Computer. Bildschirme, Tastaturen, Mäuse. Drucker schlicht jedwedes Zubehör und sämtliche Disketten (ausgebaute Festplatten wurden erst nach wohlmeinendem Hinweis desjenigen Betroffenen, der sich dieses Elektronilunülls entledigen wollte als solche erkannt). Insbesondere wird es interessant sein zubeobachten, ob sie beim Entschlüsseln diverser PGP-Dateien (secings und IDEA encrypted) Erfolg haben (ein Hoch auf die Errungenschaften der mikroclekironischen Revolution.). Arbeitsunterlagen zu antirassisfischer Arbeit sowie Unterlagen zu Bankkonten weckten gleichermaßen das Interesse neben Krankenunterlagen über die eigene Behandlung sowie politischer Diskussionspapiere und Protokolle diverser Debatten (über LEGO und das "autonome Wochenende gegen die Leere" freuten sie sich sehr). Die akute Beweianot dokumentiert sich u.a. im Umstand der wiederholten Verhaftung unserer ältesten Schreibmaschine (erstmals '88 verhaftet) und grauenhaft verstaubter Diskussionspapiere aus den 80er Jahren. Die Verzweiflung wurde greifbar mit der Verhaftung des äußerst subversiven Kriminalromans von '78 (!) "Paul Jacobs und die Atombande". Daß "Castor" was mit griechischer Mythologie zu tun hat, entdeckte sogar der Staatsanwalt, woraufhin Homer's Ilias ebenso im sauber nummerierten Asservatentütchenverschwand (eine Langspielplatte mit Liedgut gegen AKW Eselsham von '73 konnte nach Aufklärung daß es sich um Plattdeutsches Liedgut und nicht etwa Kryptographle handelt, im Regal bleiben.). Laut Durchsuchungabeschluß traut man uns zu, Juwel-Zigaretten nicht nur zu rauchen, sondern diese auch noch "auf einer Betonschwelle im Gleisbett auszudrücken" (...)denn "sie lag 13,20 Meter von der Stelle entfernt, an der die Hakenkralien" bei Potsdam eingehängt wurden. Damit wird versucht, die vorwiegend im Osten Deutschlands beheimateten Juwel-RaucherInnen gleichermaßen zu diffamieren, wie ihrer Freiheit, in Gleisbetten rauchenderweise zu wandeln, zu berauben. ababajetzmaganzimenst Politische Einschätzung Die Durchsuchungen erfolgten zu einem Zeitpunkt, an dem die rot-grüne Koalition in Bonn nach dem ersten faulen Kompromiß im Koalitionsvertrag zum Atomausstieg nun den endgültigen Kotau vor der Atommafis vorbereitet: Restlaufreit nicht unter 30 Jahren heißt, daß kein einziges AKW in den nächsten Jahren abgeschaltet wird. Eine Menge Castortransporte stehen demzufolge innerhalb kürzestester Frist in Haus. Und das ist genau ihr Problem. An den AKW-Standorten, auf, vor, unter den Schienen der Bahn werden sich tausende entschlossene AKW-GeguerInnen einfinden, damit die Castor-Atomscheiße nicht in die Zwischenlager nach Abaus oder Gorleben rollt. Die AKW-Bewegung ist immer noch die größte, alle gesellschaftichen Schichten miteinbeziehende außerparlameniarische Opposition. Von daher liegt die politische Motivation der Bundesanwaitschaft für die Durchsuchungswelle klar auf der Hand. Hier soll ein radikaler Teil der Auti-AKW-Bewegung geschwächt und politisch ausgegrenzt werden. Eine Situation, in der die Beschränktheif der politischen Einflußnahme vis Partei und Parlament offensichtlich wird. und die Macht der Energiekonzerne förmlich ins Auge springt, schreit gewissermaßen nach politischer Argumentation und Aktion, die sich notwendigerweise, so sie Wirkung erzielen will, nicht immer im Rahmen polizeilich legitimierter Handlungsmögiichkeiten bewegen kann. Das weiß selbstverständlich auch der Regierungsapparat und dem soll prophylaktisch der Wind aus den Segeln genommen werden. Das wird ihnen aber wohl kaum gelingen. denn Aktionen gegen die Bahn hat es in der Vergangenheit immer wieder - auch in öffentichen Aktionen im Wendiand oder in Ahaus - gegeben. Sie sind Teil des vielfältigen, phansasievollen Widerstands, der vom Flugblattverteilen bis zu nächtlichen Aktionen reicht und bei dem ein Grundkonsenas immer gewahrt ist, keine Menschleben zu gefährden. AOK: Das AOK ist Teil der linken, außerparlamentarischen Opposition in Berlin. In der Vergangenheit hat ein breites Oppositionaspektrum, von Autonomen über linke Grüne, Jusos, PDS'ler bis hin zum bürgerlich-humanistischen Lager in der Anti-Olympialcampagne' in antimilitaristischen Bündnissen gegen Auftritte der Bundeswehr in Berlin z.T. recht erfolgreich zusammengearbeitet. Wenn jetzt das AOK als Führungskader in den Augen der Bundesanwaltschaft als "terroristische Vereinigung" eingestuft wird, heißt das in der Konsequenz: Die gesamte außerparlamentarische, linke Opposition begibt sich in Gefahr der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Denn wer jetzt öffentlich den radikalen Widerstand gegen die Castortransporte befürwortet, der/die macht sich verdächtig ,,Drahizieher" im Sinne der BAW zu sein. Unmittelbar vor dem Einzug der Regierungsbonzen aus Bonn will die Staatsschutzjustiz noch mal gründlich hier in Berlin aufräumen. Die kürzlich erfolgten Anklagen gegen Antifas wegen vermeinticher Angriffe auf das Faschonest "Cafe Germania" oder die Verhaftungen von Antifas wegen der angeblichen Beteiligung bei den Überfällen auf NPD'ler in Prenzelberg sprechen eine deutliche Sprache. Jede Gruppe, die jahrelang in der linken Öffentlichkeit arbeitet, wie die Göttinger Autifa-M oder die Passauer Antifas begibt sich in die Gefahr, in das Fadenkreuz des BKA zu geraten. Jetzt hat es eben das AOK erwischt, wo zumindest der Berliner Senat glaubt noch einige Rechnungen offen zu haben, aus Rache für die Schmach seiner peinlichen und fehlgeschlagenen Zusammenarbeit mit einer der größten Mafia-Organisationen der Welt, dem IOC. Persönliches Das Durchschnittsalter der Beschuldigten beträt ca. 47 Jahre, weshalb das Vorgehen der BAW als Anschlag gegen unsere ohnehin niedrigen Rentenansprüche zu deuten ist. Solidarität mit allen kriminnlisierten Juwel-Raucherlnnen Castor stoppen!! Einige Beschuldigte und Betroffen. aus Berlin ----------------------------------------------------------------- 4.9.99, Samstag 12.OO AZ Eschweiler Talbahnhof Antifaschistische Demo gegen das Nazizentrum in Eschweiler-Dürwiß, anschl. Konzert 19.00 Gemeindehaus Paul-Humbugstr. 10 Kurdisches Fest Die kurdischen Flüchtlinge in der Gemarker Kirche laden ein: Informationen, Filme, feiern mit Musik, Tanz und leckerem Essen. 5.9.99, Sonntag 11.00 Hindenburgplatz, Ecke Schwarzer Weg Das Aktionsbündnis Stop L 418 lädt zur Wanderung auf der Samba-Trasse ein. 6.9.99, Montag 20.00 AZ Schwul-lesbische Kneipe 21.00 AZ Orga-Treffen 7.9.99, Dienstag 19.00 AZ wöchentliches Treffen der UnterstützerInnen der Kirchenzuflucht Gemarker Kirche 20.30 Gemarkcr Kirchc die kurdischen flüchtlinge laden zum wöchentlichen Plenum mit den Unterstützerlnnen ein. 9.9.99, Donnerstag 18.00 AZ jede Woche Offenes Antifa-Treffen 10.9.99, Freitag 20.00 AZ Apo hat Geburtstag! Keine party is illegal... 11.9.99, Samstag 20.00 AZ Gay-Day 12.999, Sonntag 5.00 Nächstebreck Rohnsberg Kollektives Wecken von H.J. Richter unter dem Motto Wahltag ist Zahltag. Alle ab 16 dürfen wählen gehen, ab 18.00 unregierbare Wahlparty im Barmcr Rathaus, bei Einzug ins Elberfelder Parlament Spontan-Inspektion der Dicnstzimmcr und Fahrt mit dcm Pater Noster 22.00 Verabschiedung von H.J. Richter ins Exil 17.9.99, Montag 20.00 AZ Dooms-Day 21.9.99, Dienstag 20.00 AZ Cronenberg-Kneipe 24.9.99, Freitag 20.00 AZ Hard-Corc-Konzert mit Unruh, Sccin Rcd, Man vs. humanity, fear ist the earth to, the darkside, 25.9.99, Samstag 20.00 AZ Konzert mit Hybis ex Bügermeister, ex Böswipper, Chispa, Reprove, Koyaanisqatsi 3.10.99, Sonntag Demonstration in Wiesbaden ggen die Feierlichkeiten zur deutschen Einheit 20.00 AZ Konzert mit Mch Banana (USA) ==================================================================== Liebes unregierbares Wahlvolk, liebe GenossInnen, wir sind begeistert und erschüttert, die letzte Wahlumfrage des WDR "errechnete" für unsere geliebte Partei stadtweit 0,5 %. Damit ziehen wir in der Umfrage gleich mit der PDS. Wir sind wirklich entzückt, denn das hieße, wir würden in den 3 Wahlkreisen, wo wir antreten, locker über 50% kommen. Schade eigentlich nur für unsere drei Abgeordneten, die jetzt ihr Leben im Stadtrat und in der Bezirksvertretung fristen müssen. (Denkt doch nur, was aus den lustigen, phantasiefollen Grünen geworden ist, die noch mit Blumentopfen die Stadtratswelt verandern wollten. Erschütternd ist auch der Wahlaufruf von Polizeipräsident Köhler für unsere Partei. Ihn entnahmen wir in echt einem Fotoband zu Wuppertal. Wir sind ehrlich besorgt über soviel Durchblick und beteuern gleichwohl die Echtheit dieses Dokumentes. Aber lest selbst. Aber der Wahlkampf hat aber auch seine schönen Seiten. Die Reps treten in Wuppertal nicht an, und das ist doch wunderbar und zeigt, daß sie organisatorisch und sozial zu schwach verankert waren, die nötigen Unterschriften zu sammeln und vor allem, daß sie nicht genug Nazis gefunden haben, die kandidieren wollten. Sicherlich haben da antifaschistische Aktionen ihren kleinen pädagogischen Beitrag geleistet. Neben kleineren Belästigungen kam es im Juli zu einer Aktion gegen das REP-Mitglied Sieglinde Wildforster. Bei der Aktion wurde das Haus mit Farbflaschen eingedeckt und das Auto der Nazifrau etwas demoliert. Zur Entwarnung ist aber keine Veranlaßung. Im Nachbarkreis Ennepe-Ruhr kanididiert die neofaschistische NPD mit vielen Kandidaten, u.a auch die gesamte Nazifamilie von Thorsten Crämer und Dieter Koch, der sattsam bekannte Nazi-Musik-Dealer. Erschreckendes ist auch aus dem Abschiebeknast in Büren zu melden. Dort ist am 30.8.99 ein 19 jähriger algerischer Flüchtling ums Leben gekommen. Er hat sich in Iso-Haft selbst angezündet. Die BAW und Homer's Illias